Schlagwörter
Bezirk Baden, Der Transport, Kühl-Lkw, Lastwagen, Mängel, Tiertransporter
Niederösterreich: Grizzlybär in Lastwagen – bleibt das Tier in Österreich?
10.10.2013 | 11:35 | (DiePresse.com)
Wegen schwerer Mängel wurde ein Kühl-Lkw auf der A21 angehalten. Dabei wurden der Bär und ein Schäferhund entdeckt.
Eine Überraschung haben Polizisten erlebt, als sie am Mittwoch auf der Außenringautobahn A21 in Alland (Bezirk Baden) einen Lastwagen zur Kontrolle anhielten. Im Frachtraum des Kühl-Lkw fanden sie einen ausgewachsenen Grizzlybären. Es dürfte sich um einen Zirkusbären handeln. Der Transport war von Spanien kommend auf dem Weg in die Ukraine.
Wegen vermuteter technischer Mängel angesichts des Alters des Lkw hatte die Polizei das Fahrzeug bei Alland angehalten. Gemeinsam mit dem 18-jährigen männlichen Bären namens „Tima“ befand sich ein Schäferhund im Frachtraum. Laut Amtstierarzt befanden sich beide Tiere in guter Verfassung, obwohl sie bereits seit Tagen unterwegs gewesen waren.
Der russische Besitzer, der Papiere für den Bären vorweisen konnte, gab an, das Tier bereits als Baby gekauft zu haben. Der zahme Bär beherrscht mehrere – allerdings keineswegs an ein Wildtier erinnernde – Kunststücke, darunter Trompete spielen.
Der Tierschutzverein Vier Pfoten kritisierte unter anderem, dass es sich bei dem Lastwagen um keinen Tiertransporter mit geeigneter Belüftung handle, sondern um einen Kühltransporter. Bei dem Lastwagen wurden außerdem schwere technische Mängel vor allem an den Bremsen festgestellt. Sollten die Mängel am Fahrzeug behoben werden, darf der Besitzer des Bären seine Fahrt wohl fortsetzen, hieß es.
Kommt der Bär ins Waldviertel?
Bei der technischen Kontrolle des Transporters wurde schließlich festgestellt, dass acht Mängel mit Gefahr im Verzug und fünf schwere technische Mängel bestanden. Die Weiterfahrt wurde bis zu deren Behebung untersagt, der Lenker (59) ebenso wie der Zulassungsbesitzer und Tierinhaber (42), beide aus Spanien, wurden der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
Der Bär befand sich auch am Donnerstag weiterhin in seinem Käfig in dem auf einem Parkplatz abgestellten Sattelschlepper. Dies berichtete Vier Pfoten-Sprecherin Birgit Leber. Sie merkte auch an, dass die Organisation langfristig einen Platz für das Tier hätte – etwa im Bärenwald Arbesbach im Waldviertel.
(APA)